Ein Jahr war es nun schon her, dass wir zur Internationalen Deutschen Meisterschaft
F3F auf Rügen waren. Damals hatten wir perfektes Wetter gehabt und konnten
rekordverdächtige 9 Runden mit etwa 70 Teilnehmern in zwei Tagen fliegen.
Nun war es wieder einmal soweit und der MFC TU Dresden hatte keine Mühen
gescheut, auch dieses Jahr wieder einen F3F-Wettbewerb auf der Insel Rügen
zu ermöglichen. Es sollte tatsächlich das Viking Race 2004 durchgeführt
werden - quasi die inoffizielle Weltmeisterschaft des Hangfliegens. Dazu waren
etliche Ausnahmegenehmigungen einzuholen, denn an den meisten Stellen ist das
Fliegen dort verboten. Eins kann vorweggenommen werden: Es sollte tatsächlich ein Viking Race
der Superlative werden. So viele Runden wie dieses Jahr wurden noch nie geschafft.
Das Wetter war praktisch die ganze Zeit über perfekt. Ebenso die Organisation
und die Atmosphäre. Die Hänge in Form von Steilküsten waren zwar
klein, aber gemein. Das Finden der optimalen Linie an diesen kleinen Kanten
ist wirklich anspruchsvoll. So rümpfte mancher "Neuling" vielleicht
zunächst die Nase, aber nach den ersten Testflügen gab es im wesentlichen
nur zufriedene Gesichter und keine Diskussionen. Martin und ich waren am Freitag nachmittag auf Rügen angekommen. Davon
ausgehend, dass sich die bereits anwesenden in Dranske am Hang stapeln, hofften
wir zufällig noch einen Hang für Westsüdwest zu finden, um noch
zu ein paar Trainingsflügen zu kommen. Und es war purer Zufall, dass wir
Richtung Polchow abbogen und eigentlich schon wieder zurück wollten, als
uns Frank Wiedemann entgegen kam und meinte, da müsse wirklich ein Hang
sein. Die etwa 4 m hohe Kante reichte auch für ganz ordentliche Flüge,
aber schnell wurde es dunkel. Doch nun zu den Ereignissen der Wettbewerbstage
im einzelnen.
Tag 0: Am Samstag fand das offizielle Training am Nord-West-Hang bei Kreptitz statt. Der Wind kam gleich von Anfang an deutlich von rechts. Es war eigentlich zu erwarten, dass er auf Nord-Ost dreht, was dann aber nicht der Fall war, so dass wir zwischenzeitlich vergebens zum Kap Arkona gefahren waren. Der Nord-Hang (Startstelle 9) wurde ebenfalls getestet. Abends drehte der Wind aber wieder mehr auf NW, so dass sich die meisten Piloten doch wieder in Kreptitz einfanden.
Im Training schlug erstmal mehr als ein Drittel der deutschen Piloten ein. Stefan Eder hatte es schon am Freitag zerbatzt, Dieter Perlicks neuer Flieger stürzte wegen Quarzausfall ab. Klaus Kowalski machte am Samstag den Anfang einer Serie von Opfern des Leerotors direkt hinter der Kante. Der Flieger drehte sich so schnell auf den Rücken, dass jedes Gegensteuern zu spät kam und "landete" im Gras. Wenig später ging mir es genauso. Nur einen halben Meter zu tief und zu weit hinter der Kante, und schon gab es keine Chance mehr. Halbe Rolle und eingelocht, glücklicherweise nur der Verbinder angebrochen. Martin leistete am Abend im letzten Flug dann noch bessere Arbeit. Sein Flieger wurde einfach stumpf nach unten gedrückt. Da das Tempo deutlich höher war, waren eine angebrochene Rumpfnase und ein gebrochener Verbinder das Resultat und bescherten uns für den Abend noch einige Arbeit.
Auch andere Flieger wurden abgearbeitet. Kevin Newtons Viking zerbarst an einem der Betonpfähle in Drankse. Schade, wäre interessant gewesen zu sehen, wie er damit fliegt. John McCurdy wasserte seinen Aris, der sich dann schnell etwa 80 m nach draußen entfernte. Bart Vaio rettete ihn dann - eine beachtliche Leistung wegen der etwa 1 m hohen Wellen. Dafür gab es dann auch den Pokal für Fairness und Sportsgeist.
Tag 1: Trotz des anfangs recht schwachen Nordwindes entscheidet sich die Wettbewerbsleitung heute morgen am Nordosthang zu fliegen. Die Wettervorhersage meldet auf NO drehenden Wind, auffrischend auf 14 m/s. Durch lokale Windeffekte bläst es zu Beginn des Wettbewerbs nur etwa 20° schräg von links mit 5-6 m/s. Die durchschnittlichen Flugzeiten liegen bei 50 s. Espen Torp holt sich in Runde 1 den Tausender mit rund 46 s. Allerdings sind die Bedingung nicht vollkommmen gleichmäßig und im Lee abgehende Thermik macht sich auch vor dem Hang bemerkbar.
Während des zweiten Durchgangs, der etwa von 13 bis 15 Uhr dauert verbessern sich die Bedingungen plötzlich deutlich, da der Wind etwas mehr auf den Hang dreht. Zeiten unter 50 s waren am Anfang noch sehr gut, wurden dann aber durch Bestzeiten von 41.x s zum Mittelfeld deklassiert. Glückspilz des Tages war John McCurdy: Nachdem sein erster Flug von Runde 2 wirklich superschlecht lief und bei 69 s endete bekam er einen Reflight, weil vermeintlich 12 Strecken geflogen wurden. In der nun guten Luft holte er sich noch den 1000er.
Gegen Ende des zweiten Durchgangs ist der Wind komplett auf NO umgeschwenkt und hat auf 12 m/s aufgefrischt. Damit sind an der etwa 30 m hohen Steilküste nun knackig schnelle Flüge möglich. Die guten Leute liegen deutlich unter 40 s. Der dritte Flug gibt mir nun die Gelegenheit, den Frust über die schlechte Luft der ersten beiden Runden rauszulassen. Schon beim ersten Vorbeiflug merkte ich "Ooohhh, das wird schnell. Bloß konzentrieren jetzt..". Und die Wenden passten alle - Bestzeit von 34.7 s war das Resultat, die im gesamten Wettbewerb (außer in der 85 m Strecke) nicht mehr unterboten werden sollte.
Erstaunlicherweise gibt es vorn an der Kante keine größeren Modellschäden - ein Busch in der Strecke stört schon etwas. Dafür ist das Landen im Laufe des Tages aufgrund der Ausbildung starker Turbulenzen über der 300 m von der Startstelle entfernten Wiese immer schwieriger geworden. Am Ende sind drei Runden komplett. Einzel- und Teamwertung sind bisher aus deutscher Sicht gesehen sehr positiv, alle drei Teams haben sich vorn platziert. Morgen soll das Wetter ähnlich bleiben, wir hoffen auf einen weiteren, erfolgreichen Tag.
Tag 2:
Wie erwartet hatte der Wind über Nacht auf Ost gedreht, so dass gleich
an Startstelle 7 begonnen werden konnte. Allerdings stellte sich beim Aufbauen
der Pylons heraus, dass die Vegetation gegenüber der Zeit der Besichtigung
der Hänge deutlich zugenommen hatte. Aus dem Busch heraus war das exakte
Signalgeben nicht möglich und es war auch nicht zu erwarten, dass der Wind
plötzlich dreht. Daher wurde beschlossen, mit auf etwa 85 m verkürzter
Strecke zu fliegen. Gegen 10 Uhr konnte dann mit dem Wettbewerb begonnen werden
- wieder strahlender Sonnenschein mit einigen Wölkchen und etwa 6 m/s Wind.
Dieser lebte im Laufe des Tages auf etwa 10 m/s auf und es ging gut voran. Allerdings
störte ein gegen 16 Uhr hereinziehender Schauer den Ablauf und es konnten
zwei komplette Runden und mehr als die Hälfte der sechsten Runde geflogen
werden. Da die weitere Entwicklung nicht genau vorhersehbar war und nach dem
Regen sowieso eine zweite Gruppe aufgemacht werden musste, wurde beschlossen
den Wettbewerb hier zu unterbrechen und die restlichen Piloten morgen fliegen
zu lassen.
Zum Landen ging man wieder auf eine Wiese hinter dem Hangwald. Die Turbulenzen waren aber kein Problem. In Runde 4 waren die Zeiten noch mittelprächtig, da der Wind deutlich von links auf den Hang blies. Dies besserte sich langsam und Espen Torp und Stephan Goebel waren mit 33.5 s bzw. 35.1 sehr schnell unterwegs. Positives Highlight war dann noch die Bestzeit von 32.x s von Peter Kowalski vor dem hereinziehenden Regen, zugegebenermaßen in überdurchschnittlichem Aufwind. Auch Doug Reel glänzt durch sehr gute Flüge und behauptet sich im Spitzenfeld. Die Spanier sind ebenfalls überraschend stark. Jedoch sind die Norweger hier noch mehr in ihrem Element - Espen, Björn Tore Hagen und Fritz Kristoffersen fliegen eine schöne Linie. Letzterer mit einem Modell mit hängendem V-Leitwerk und negativer V-Form, von dem man ständig denkt, es würde auf dem Rücken fliegen, was aber nur zur Landung der Fall ist.
Leider gab es aber auch etliche Überflüge der Sicherheitslinie im Form des Holzgeländers 2-3 m hinter der Kante. Stefan Eder traf dabei ein hangnah aufgestelltes "Kunstwerk" aus Eisenstangen, schlug sich aber glücklicherweise nur ein faustgroßes Loch in die Nasenleiste seines Crossfire. Trotzdem schmerzt diese Null ganz besonders, da erst ab zehn Runden ein Streicher greift.
Tag 3: Wie erwartet wurde heute mit Startstelle 4 wieder ein neuer Hang beflogen. Wind und Wetter waren praktisch perfekt, morgens bei etwa 7-8 m/s war noch deutlicher Thermikeinfluss spürbar, der aber im Laufe des Tages nachließ. Leider wurde anfangs etliche Zeit verloren, weil es Protest gegen die vorgenommene Gruppeneinteilung gab. Es wurde schließlich durchgesetzt, dass eine Teilung zukünftig in der Mitte des Feldes vorgenommen werden soll. Ob das sinnvoll ist oder nicht wird sich evtl. noch zeigen.
Dank geringerer Wartezeiten bis zum nächsten Start ging es heute recht schnell voran und es konnten dreieinhalb Runden geflogen (Runde 6 musste noch komplettiert werden). Gegen fünf waren die Wertungsflüge beendet. Für Team Deutschland 1 lief es heute sehr gut. Dafür loosten wir von Deutschland 2 total ab. Martin hat einen absoluten Hänger und kann nicht mehr fliegen. Zweimal ein Verwender an der A-Wende und dann kein Schwung mehr und außerdem noch eine 100 helfen nicht wirklich weiter. Endgültig von eins wegkatapuliert habe dann aber ich das Team, weil mir beim Werfen Stephans Flieger aus der Hand gedreht wurde und im Gebüsch einschlug. Wenn wir keine 20 Runden schaffen, dann muss Stephan einen 700er Flug in die Wertung nehmen, was wirklich schmerzhaft ist. Irgendwie ist da heute voll der Wurm drin, der Hang liegt uns einfach nicht.
Dänen und Norweger drehen dafür richtig auf. Auch Helge Borchert kann nun (mit 100 m langer Strecke) die Früchte seines intensiven Trainings ernten und legt super Zeiten hin. Stefan Eder verwendet immer weniger, allerdings hat der Punktverlust Deutschland 3 schon weit zurückgeworfen.
Bob Bingham war heute nach zwei Sicherheitslinienüberflügen und einem Verwender in einem Flug nicht mehr zufrieden mit sich und erdete sein Modell (das danach noch weitere Misshandlungen erlitt) auf der Landewiese. Ansonsten gingen ein paar Modelle aber hauptsächlich aufgrund der starken Leeturbulenzen kaputt.
Tag 4: Dies war heute ein äußerst produktiver Tag, der in die Geschichte des Viking Race eingehen wird. Es sind dreizehn Runden geflogen und damit mehr als 1000 Flüge absolviert! Das Team der Offiziellen hat großartiges geleistet und es konnten wie erhofft vier komplette Runden durchgeführt werden. Das Wetter spielte optimal mit - diesmal strahlender Sonnenschein und etwas weniger thermische Einflüsse. Genau mit Sonnenuntergang startete der letzte Pilot. Nach Sonnenuntergang frischt der Wind hier übrigens meist nochmal deutlich auf. Die letzten Piloten hatten also keinen Nachteil.
Es wurde wie erwartet am nächsten Hang Richtung Westen geflogen, der noch etwas höher, aber vor allem wesentlich gleichmäßiger geformt war. Die Kante war hier nicht durch einen Vorsprung mitten in der Strecke gestört. Der Wind blies wieder mit 8 bis 11 m/s. Die resultierenden Zeiten im tiefen 40er-Bereich fühlten sich im Gegensatz zu gestern aber geradezu langweilig an, so wenig Turbulenzen waren vor der Kante (zumindest wenn man nicht zu weit hinten flog). Dafür ging heute im Lee bei der Landung deutlich mehr kaputt. Das Wäldchen an der Kante sorgte für teilweise böse Wirbel - wer da mit zu wenig Fahrt durch die Wirbelschicht wollte, erlebte so einiges. Etliche Modelle taumelten plöztlich wie welke Blätter zu Boden.
Hinsichtlich der Platzierungen tat sich heute wieder einiges. Uns von Deutschland 2 lag der Hang einfach besser und wir konnten die vermurxten Flüge von gestern wieder ausbessern. Martin hat wieder zur alten Form gefunden. Klaus Kowalski lässt nichts anbrennen und legt einfach nur super Flüge hin. Damit kann er sich in der Einzelwertung etwas absetzen und für Deutschland 1 sieht es sehr gut aus. Bei Espen lief es heute nicht so toll, zwar sauber geflogen, aber die sehr hoch gezogenen Wenden scheinen mehr Zeit zu kosten als sie Fahrt bringen. Aber die Norweger fliegen gut und bleiben im Rennen. Für Deutschland 3 ging es heute deutlich aufwärts. Stefan Eder kriegt die Verwender in den Griff. Auffällig ist aber, dass er dazu neigt, den Kurs immer etwas versetzt zu fliegen. Was rechts zu weit geht, fehlt links. Armin und Helge fliegen sehr gut - da kommt Routine rein. Knud Hebsgaard ist mit Konstanz vorn dabei, das sind einfach auch dänische Verhältnisse heute. Doug Reels kleines Modell war heute etwas weniger von Vorteil als noch vor zwei Tagen bei der 80 m Strecke. Ansonsten sind die Unterschiede zwischen den Modellen aber mittlerweile verschwindend gering geworden. Man kann eigentlich mit allem gewinnen.
Tag 5: Wir sind das erste mal zwei Tage am gleichen Hang! Das Wetter ist praktisch wie gestern, allerdings ist der Wind etwas schwächer (7-10 m/s) und es sind ein paar hohe Schleierwolken hereingezogen. Wieder gibt es ein paar thermische Aufwindschwankungen, aber aufgrund der großen Anzahl von Flügen bekommt man wirklich das Gefühl, dass die ausgleichende Wirkung der Statistik einsetzt.
Wie angepeilt wurden heute drei Runden geflogen. Aber das wichtigste: Martin kann wieder richtig gut fliegen und holt damit deutlich auf. Das bringt auch Deutschland 2 wieder an die Spitze, zumal Dieter Perlick und Klaus Kowalski heißlaufen und in der letzten Runde verwenden. Auch Espen findet wieder zur gewohnten Form zurück und den Engländern liegt der Kurs offensichtlich auch ganz gut. Tim Cone und Tom Copp von den US-Boys fliegen sehr respektabel, Bob Bingham hat immer viel Dampf drauf, aber die Linie ist nicht ganz optimal.
Highlights: Carlos Rivero
fliegt immer einen sehr flachen und unspektakulären Kurs, aber hält
hervorragend die Fahrt und fliegt tiefe 40er Zeiten. Ying-Chun Lui aus Hongkong
kommt beim Einfliegen mit voller Fahrt an sich vorbei und schlägt im Busch
vor sich ein. Glücklicherweise wird von dem nach hinten gewehten Flieger
niemand verletzt.
Vaclav Blaha streift in der letzten Strecke einen Busch, der Flieger macht eine
Fassrolle hinter die Sicherheitslinie, kommt aber nicht mehr über die A-Linie
- minus 100 das Resultat. Das ist bitter, dementsprechend landet der Sender
recht unsanft im Gras...
Gudjon Halldorsson landet im Antennenstand und rasiert die Hälfte der Antennen
ab. Seine Tragfläche sieht danach allerdings aus, als hätte ein Krokodil
reingebissen. Günstigerweise war Frau Haufe kurz weggegangen, um sich einen
Tee zu holen...
Tag 6: Für
den Nachmittag wurde eine gewisse Regenchance vorhergesagt, es war nun komplett
bewölkt und der Wind hatte wieder etwas auf Ost zurückgedreht. Also
ging es wieder an den "Kowalski-Hang". Deutschland 2 hatte wieder einen kleinen
Vorsprung, den es hier auszubauen galt. Aber schon mit dem ersten Flug von Stephan
war das Ziel wieder in etwas weitere Ferne gerückt, da er sich bei einem
Verwender eine -100 fing. Für uns galt es daher wieder Konstanz zu zeigen,
was auch gelang. Diesmal war es einfacher, die richtige Linie zu finden, denn
die Luft war wieder etwas langsamer. Die Zeiten lagen im hohen 40er Bereich.
Knud Hebsgard hatte erstaunlich oft gute Luft und punktete mit der Ellipse 2
gut. Auch die vielen Acacia IIs schlagen sich gut, insbesondere bei den Engländern.
Bei Helge läuft dafür irgendwie nicht mehr viel.
Wieder wurden drei Runden
geflogen, abends war noch etwas Zeit zum Fliegen am Hang und für DS. Diese
wurde dann auch genutzt, denn am Samstag soll es regnen.
Die Krönung war dann der Dreifach-DS von Martin und den beiden Kowalskis.
Zu dritt mit etwa 250 km/h im 100 m Kreis - das geht schon ab wie Pylonracing!
Einfach krass. Ich habe mich da mit meinem Freestyler etwas zurückgehalten,
da für Samstag evtl. noch eine Runde zu erwarten war und ich ihn Stephan
Goebel als B-Modell geliehen hatte.
Am Abend gab es noch einen Vortrag von Dr. Helmut Quabeck über die mathematischen Aspekte des dynamischen Segelflugs. Somit war dieser Tag eigentlich schon ein schöner Abschluß.
Tag 7: Über Nacht hatte es kräftig geregnet, so dass eigentlich keine Hoffnung auf Fliegen bestand. Aber trotzdem war der Morgen trocken und demzufolge wurde beschlossen, an den Hang zu fahren. Denn laut Zeitplan war Fliegen vorgesehen und die magischen 20 Runden wollten noch komplettiert werden. Besonders bemerkenswert ist hier die Motivation der Dresdner Wettbewerbshelfer zu nennen. Auf die Frage, ob denn am Samstag noch eine Runde geflogen würde, bekam man die Antwort "Warum eine? Wir können auch zwei schaffen.". Respekt. Genau so wünschen wir uns das.
Diesmal ging es an den
Südhang, der eine schöne glatte Kante hat und auch etwa 30 m hoch
ist. Dafür sah das Landen auf dem Feld hier kompliziert aus. Es kam aber
genau anders herum - Landen kein Problem, aber unerwartet langsame Zeiten um
50 s. Bei etwa der Hälfte der Teilnehmer angekommen, setzte leichter Regen
ein. Zufälligerweise passte damit die beschlossene Gruppenteilung bei 50%
recht genau und es wurde mit der zweiten Gruppe fortgesetzt.
Allerdings wurde der Regen immer stärker und der Wind immer schwächer,
so dass schließlich das Fliegen abgebrochen und die Runde gestrichen wurde.
Der einzige Pilot mit Punkten war dann Peter Kowalski, der sich bei einem von
zwei Verwendern eine 100 gefangen und dann den Flug im Rückflug beendet
hatte...
Dies war dann leider nicht ganz das optimale Ende des Viking Race, ließ aber noch etwas Zeit für das Rahmenprogramm in dem ein Vortrag über laminar-turbulenten Strömungsumschlag und eine Diskussionsrunde über die zukünftige Gestaltung der F3F-Regeln stattfanden. Direkt im Anschluss wurde dann die Siegerehrung vorgenommen.
Für die Einzelwertung
gab es diesmal handgeschnitzte Nussknacker aus dem Erzgebirge zu gewinnen. Martin
konnte das Viking-Horn wieder mit nach Hause nehmen, das hätte man zwischenzeitlich
nicht gedacht, dass er sich nochmal so hocharbeitet.
Die begehrte Teamtrophäe ging dieses Jahr seit langem wieder an Deutschland
- Peter und Klaus Kowalski und Dieter Perlick hatten am Ende die Nase vorn.
Auch der Speed-Pokal blieb im Land, wie oben schon erwähnt. Für das
Absahnen müssen wir uns ja schon fast entschuldigen...
Aber bei 19 geflogenen Runden kann man wirklich davon ausgehen, dass jeder mal
gute und schlechte Luft gehabt hat und sich die Wettereinflüsse statistisch
ausgeglichen haben.
Man muss allerdings auch vor Augen haben, wie knapp letztendlich doch die Entscheidung
war. Die Leistungen der unter den besten 10-20 platzierten Piloten sind schon
zu würdigen. Insbesondere Espen, Knud Hebsgaard und Mark Southall sind
ernstzunehmende Gegner.
Und zum Abschluss noch ein paar Videos:
klein | groß | |
Es ging verhalten los. Einer der Arkanjs am Kap Arkona | 3.2 Mb | |
Der kann aber gut auf dem Rücken fliegen! Fritz Kristoffersens Flieger mit hängendem V-Leitwerk... | 2.9 Mb | |
Peter Kowalski am Süd-Ost-Hang | 4.3 Mb | |
Alex McMeekin direkt danach. Man achte auf die klugen Kommentare... | 2.57 Mb | |
Eine harmlose Landung im Lee | 0.9 Mb | |
Ein echter Peter Kowalski. Am zweiten SO-Hang. | 3.9 Mb | |
Dreifach-DS von Martin, Peter und Klaus. | 3.9 Mb |
Zum Ende des Jahres häuften sich mal wieder etliche Wettbewerbe in F3B. Deshalb hier nur ein kurzer Überblick über die F3B-Wettbewerbe, die wir nach Neuhardenberg besucht haben.
Spreepokal Sputendorf:
Auf der Hinreise
am Samstag früh hatten wir noch jede Menge Regen gehabt, aber kurz vor
Berlin hörte der dann wie schon einmal auf und es stellte sich recht schönes
Wetter ein. Die Teilnehmeranzahl war relativ gering, so dass der Wettbewerb
recht zügig voranging. Spektakuläre Ereignisse habe ich keine in Erinnerung.
Allerdings gab es eine wahre Flut von Crossfires zu sehen, die auch gar keinen
so schlechten Eindruck machten.
Am Samstag abend kam dann ein kräftiger Schauer, die letzten Piloten der
Zeitfluggruppen erwischte es dann ziemlich nass. Der Sonntag begann mit Regen,
der zwar kurz aufhörte, jedoch blieb die Bewölkung bedrohlich niedrig.
Eine Abstimmung der Piloten ergab dann, dass der Wettbewerb besser beendet werden
würde. Und kurze Zeit später ging es auch wieder richtig los. Die
Siegerehrung fand dann im Regen statt - Wettbewerbsleitung und Teilnehmer separiert
unter dem Dach der Hütte und dem Zelt. Wieder einmal hatte Reinhard Liese
die Nase vorn, zweiter wurde Josef Mögn vor meiner Wenigkeit. Bei Martin
lief es nicht so gut, ich glaube Zeitflugabsaufer waren das Problem.
Lippeweidenpokal Lünen:
Hier herrschte am Samstag eine interessante Windsituation vor: wegen der Abschirmung
durch den benachbarten Wald war der recht starke Südwind direkt am Boden
kaum zu spüren. Beim Ausbrechen direkt nach der Modellfreigabe konnte es
passieren, dass man direkt die Scherzone erwischte. Leider fielen dem auch mehrere
Modelle zum Opfer und schlugen stumpf im Erdboden ein.
Die Thermik war überwiegend schwach und durchsetzt mit sehr großräumigen
Abwindgebieten. So war auch der zur Mittagszeit angesetzte Zeitflug bei weitem
kein "Omawetter". Überraschend schnell wurde man auch in dem unterschätzten
Höhenwind ins Lee abgetrieben.
Im Streckenflug konnte man auch in einigen hochkarätig besetzten Gruppen
mit 14 Strecken 1000 Punkte abgreifen... Und das bei Hochstarthöhen nahe
der 300 m. Die erreichten Speedzeiten waren im wesentlichen eher mäßig,
bis auf eine Ausnahme: Martin riss eine 13.8 runter. Obwohl der Hochstart eigentlich
nicht mörderisch hoch war, hat er gnadenlos den Frust des vorigen Zeitfluges
herausgelassen. Leider wurden im folgenden Streckenflug alle Hoffnungen auf
gute Prozente dadurch zunichte gemacht, dass sich im Schuss eine Leitwerkshälfte
verdrehte (Martin hat wieder mal an der falschen Stelle gespart und die Torsionsstifte
weggelassen), was natürlich einen gebrochenen Leitwerksverbinder und eine
Null nach sich zog.
Dafür konnte ich zum Schluss noch einen richtig guten Speed fliegen und
mir Platz zwei sichern. Gewonnen hat der Armin Hortzitz mit nur einem Punkt
Vorsprung. Dritter war Dieter Perlick.
Rangliste I Kulmbach:
Wieder einmal wurde der erste Zeitflug etwas durch Regen beeinträchtigt.
Danach aber super Wetter, das das ganze Wochenende anhielt. Die Kulmbacher hatten
eine neue Zeitfluganlage gebaut, die die Möglichkeit bietet, die Streckenflugsignale
per Sprachausgabe zu geben. Dies ist zwar eigentlich gut, weil dann Verwechslungen
seltener vorkommen dürften. Das Problem war aber, dass die Sprachsignale
ziemlich unverständlich waren, wenn mehrere gleichzeitig kamen. In einer
schlaflosen Nacht hatte Anlagenchef Andreas Kunz die üblichen Tonsignale
nachgerüstet, was den meisten besser gefiel. Martin
hatte in Kulmbach noch einige Prozent für den Klassenerhalt aufzuholen
und setzte dies auch souverän mit einem Sieg um. Vor dem dritten Speed
ging bei plötzlich eine Wölbklappe nicht. Diagnose Kabelbruch am Flächenstecker.
Das ließ sich nicht schnell genug reparieren und ich wollte den Flieger
nicht riskieren, da bis zum Viking Race nicht mehr viel Zeit war. Da die Gesamtwertung
schon in trockenen Tüchern war, ließ ich den Speed lieber aus. Seltsamerweise
trotz Reparatur vor dem Zeitflug dann wieder das gleiche Problem. Aber diesmal
ging es auch ohne Wölbklappen, sogar ein Tausender ist da möglich...
Zweiter wurde Michael Wohlfahrt vor Peter Hubbertz.
Wir danken schon jetzt unseren Teammitgliedern Heinz-Dirk Landsmann und Ingo Jerx für die gute Zusammenarbeit. Ohne Ingos Witze wäre die Sache wesentlich trister gewesen. Ebenso geht Dank an die Sponsoren Graupner, Carboplast und TechnoCell Dekor.
Nach dem doch sehr erfolgreichen Einstieg in F3K letztes Jahr und den positiven
Erlebnissen auf der DM in Freystadt wollten wir nun mal sehen, wie weit die Konkurenz
dieses Jahr gekommen ist und ob es eine Chance gibt, den Thermiknator Ralph Mittelbach
doch endlich mal zu entthronen;-) Deshalb machten wir uns auf den weiten und beschwerlichen
Weg Richtung Norden nach Kaltenkirchen, wo die offene Deutsche Meisterschaft F3K
2004 stattfinden sollte. Während es in der Nacht noch etwas geregnet hatte, begann der Samstag
dann zwar mit tiefhängenden Wolken, aber trocken. Schnell entwickelte sich
jede Menge Thermik über dem Sandboden, so dass der noch recht schwache
Ostwind(?) nicht notwendigerweise zum Soaren an der Baumkante hinter dem Pilotenlager
genutzt werden musste. Auch einige "Ausländer" hatten den Weg nach Kaltenkirchen nicht gescheut.
So konnten wir uns über die Anwesenheit von zwei Schweden und einem Schweizer
freuen. Von Mattias Carlsson konnte nicht nur viel über F3K gelernt werden.
So waren seine Würfe eindeutig die höchsten des gesamten Bewerbes.
Aber auch über die Konstruktionsphilosophie der schwedischen Racemachine
ließ er einiges verlautbaren (sind eigentlich alle Schweden irgendwie
daran beteiligt?). Ansonsten gibt es fliegermäßig nicht viel neues zu berichten. Immer
mehr Fireworkse und KiSale neben nach wie vor etlichen Positivfliegern. Florian
Seibel hatte eine sehr stark gepfeilte Variante am Start. Machte gar keinen
so schlechten Eindruck. Der KiSal von Claus Schnarrenberger ist mit dem neuen
Rumpf mittlerweile recht aspirin-ähnlich geworden. Erbaulich für uns war es zu sehen, dass der Aspirin teilweise überlegenes
Sinken beim Fliegen an der Baumkante sichtbar werden ließ. Hier schwebten
wir häufig einige Meter über dem Rest des Feldes. Interessant waren
aber vor allem auch die Flugerfahrungen mit dem Fireworks 3? von Benni Rodax.
Abgesehen von dem etwas ungewohnten Handling der Wurfwinglets stellte sich heraus,
dass im engen Kreisflug die Höhenruderwirkung etwas seltsam ist. Es war
sehr schwierig auch bei ruhigen Bedingungen einen sauberen Kurvenradius einzustellen.
Entweder nahm der Flieger die Nase hoch wenn man leicht zog, oder er tauchte
deutlich in den Kreis ein, wenn man wieder etwas nachließ. Gags:
Auf der Hinfahrt sah das Wetter noch alles andere als einladend aus. Nachdem wir
uns ausgerechnet hatten, dass wir wohl kaum vor Sonnenuntergang ankommen würden,
war der Beschluss gefasst, doch nochmal schnell von der Autobahn abzufahren und
kurz auf einer Wiese fliegen zu gehen. Die Suche dauerte dann doch etwas länger
als geplant, aber für eine halbe Stunde fliegen hat es dann doch noch gereicht.
So gegen 22 Uhr waren wir dann schließlich auf dem Flugplatz der FAG angekommen
und konnten schon mal viele bekannte Gesichter begrüßen.
Schon im zweiten Durchgang wurde es dann aber richtig haarig beim Thermikfliegen
mit Ralph in der Gruppe. Der hatte sich schon etwas in Richtung Osten in den
Rückraum abgesetzt. Ebenfalls auf dem Weg dorthin ließ der Aufwind
schon etwas nach, so dass ich meine einzige Chance im konsequenten Auskreisen
der mittlerweile schon gut 200 m weit entfernten Thermik sah. Mit etwa 12 m
Einstiegshöhe wäre nämlich jeder Versuch vorher zurückzufliegen
kläglich gescheitert. Der Aspirin machte dann glücklicherweise auch
gut Höhe während Ralph schon wieder auf dem Weg nach vorn war. Und
schließlich reichte es dann auch wieder zum Platz zurück, war aber
knapp.
Nicht immer ging es gut aus. Besonders am Sonntag, als der Wind etwas aufgelebt
und man ob des Lees der Bäume nicht viel davon gemerkt hatte. Etliche Leute
verschätzten sich dann etwas und erreichten die Platzgrenze nicht.
Am Samstag abend gab es nochmal richtig Action, als die Indoor-Freaks ihre Flieger
rausholten. Es ist wirklich verblüffend zu sehen, wie lang man mittlerweile
mit Elektrofliegern richtig rumturnen kann. Die hohe Energiedichte der LiPo-Akkus
und der gute Wirkungsgrad der Brushless-Motoren bei weitern geschrumpften Massen
machen es möglich.
Allerdings gab es diesmal ziemlich viel Schrott bei den Würfen. Etliche
Flieger hielten den Belastungen nicht stand und starben durch Rumpf- oder Flächenbruch.
Total entgeistert vom wechselseitigen Fliegen war Peter Westphal. Meinte er
doch nach dem Fliegen mit meinem Aspirin, dass bei ihm die Höhenruderauslegung
absolut nicht funktionieren würde. So ein geniales Ansprechen auf Höhenruder
hätte er sich immer gewünscht. Könnte ein Problem des Pendelleitwerks
und seines Profiles sein.
Bilder
Videos
Andreas, 12.06.04
Das Wochenende nach Himmelfahrt
fand auf dem optimal geeigneten Platz bei Neuhardenberg der erste Teilwettbewerb
für die Teilnehmer der Rangliste I (47) statt. Für Martin und mich wieder
einmal mit neuem Team. Heinz-Dirk Landsmann und Ingo Jerx gilt unser großer
Dank für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Überhaupt ist dieses Jahr von einer wahren Flut an neuen Geräten
gezeichnet. Mindestens sechs neue Maschinen sind allein in Deutschland zu finden.
Das wird also noch sehr interessant werden. Extreme Entwürfe sind eigentlich
nicht mehr dabei, sondern man versucht in Richtung "Universalflieger" zu gehen.
Die Spaltung in zwei kontroverse Lager (klein und wendig - kw gegen groß
und brutal - gb) bildet sich scheinbar wieder etwas zurück. Das Wetter zeigte sich von der angenehmen Seite, wieder einmal war die Thermik
recht stark ausgeprägt mit jeder Menge Abwind zwischen den Bärten.
Die Temperaturen waren im Gegensatz zu letztem Jahr recht angenehm, allerdings
zog am Sonntag von Zeit zu Zeit ein kleiner Schauer vorbei. Interessanterweise
erwischte niemand der es hätte verwerten können einen richtigen Hammerbart
im Speed, so dass sich die guten Speeds bei 17 s einpendelten (beste Speedzeit
16.4x s V. Stoikov, C3000). Dies ist auch durch den wieder einmal ziemlich genau
90° zur Windenlinie ausgerichteten Wind erklärbar, worunter die Hochstarthöhen
etwas litten. Hatte selbiger am Anfang noch eine schöne W-Komponente, drehte
er dann zunehmend auf N/NO. Nach dem Durchzug von vereinzelten Regenfronten
war es interessant, Windsprünge von fast 180° zu beobachten. Wohl dem,
der rechtzeitig eine Winde in die andere Richtung aufgebaut hatte. Gut zu sehen war aber diesmal die durchaus differenzierende Wirkung des Zeitfluges
bei mittäglicher Thermikentwicklung. Im Gegensatz zum morgendlichen Abhungern
der Zeit war es hier von extremer Wichtigkeit, zur richtigen Zeit am richtigen
Ort zu fliegen, um dem teilweise brutalen Sinken zu entgehen. Etliche Favoriten
mussten hier Federn lassen. Leider auch Martin, der zweimal schon nach etwas
mehr als 7 min unten war. Natürlich ist auch im Streckenflug das zielgerichtete Ausnutzen der Thermik
von extremer Wichtigkeit gewesen. Teilweise wurde extrem weit im Lee geflogen.
So schwankten dann die Streckenzahlen zwischen 29 im Sog eines fast zur Gewitterwolke
entarteten Cumulus und ungefähr 8. Freud und Leid waren auch hier wieder
in unserem Team vereint. Während ich sowohl Reinhard Liese und Peter Kowalski
Strecken abnehmen konnte, looste Martin durch etwas zu frühes oder zu spätes
Einfliegen ganz schön ab. Was aber diesmal gut war ist, dass wir keinen
einzigen Seilriss hatten. Und dass, obwohl Heinz-Dirk seinte Estrella manchmal
auch an das 1.15er Seil hängte. Danke für die Zurückhaltung am
HR;-) Schön zu sehen wieder einmal die gute Arbeit der Organisatoren. Das Zusammenspiel
mit Helfern und Piloten war echt gut. Ab und zu erforderlich werdende Regenpausen
wurden rechtzeitig eingelegt und auch wieder beendet. Am Ende hat sich mein doch immer etwas auf Sicherheit bedachter Flugstil ausgezahlt.
Alle bis dahin vorn liegenden Piloten haben sich mehr oder weniger selbst durch
Absaufer oder Verwender (ich glaube das erste Mal, dass ich Reinhard verwenden
sehen habe) herausgekickt. So lautete das Ergebnis nach drei kompletten Runden
Andreas Herrig (1), Michael Seyfang (2) und Sven Hollenbeck (3). Martin hatte
sich spätestens nach einem über die Sicherheitslinie führenden
Verwender (beiderseits verschuldet) komplett aufgegeben und führte das
Feld von hinten an. Das nächste mal wird es hoffentlich wieder besser.
Wer zuvor den Donnerstag und Freitag als Brückentag nutzen konnte, war meist
in einer glücklichen Lage. Uns jedenfalls hat es geholfen, noch einmal ein
paar Starts zu machen. Dieter Perlick hatte jedoch weniger Freude, fiel doch sein
Prototyp des neuen Fliegers leider einer Kanaldoppelbelegung zum Opfer. Aber Kopf
hoch, das Leben geht weiter. Wir sind schon sehr gespannt darauf, wie der Flieger
läuft.
Team
Flieger
Specials
Philosophie
Leitw.
Eder, Fiedler, Steidle
Crossfire
TNT-Randbogen
kw
K
Herrig, Schedel
Schocker
Strak
kw+, detailverb. Freestyler
V
Hubbertz, Perlick
Caracho3000
keine Experimente
kw-, vergr. Caldera
V
Perlick, Kowalski, Goebel
?
TLW
kw, kleiner Transwarp
T
Szudlarek, Thomas
Mr. Wilson
spitze RB
gb, Wobbegong-Philosophie
K
Weberschock
Europhia 2
Rumpfübergang
gb, Estrella
V/K
Hier gibt es ein paar Bilder.
Andreas, 11.06.04
Nach einjähriger Abstinenz
beschlossen wir dieses Jahr mal wieder nach Dänemark zum F3F zu fahren, weil
sich fast das gesamte Viking Race Team Deutschland dort treffen wollte. Bei der
Ankunft nutzten wir noch schnell den abflauenden Nordwestwind für ein paar
Runden am Hang bei der Fischmehlfabrik. Dann wurde es allerdings recht schnell
dunkel und kalt, so dass wir uns in das Ferienhaus in Klitmöller zurückzogen,
welches wir gemeinsam mit Franz Demmler und Björn Schlothmann bewohnten.
Deutlich später (war es um drei?) traf dann auch noch Klaus Kowalski mit
Familie ein. In den folgenden Tagen sollten wir jede Menge Spass haben, manchmal
war die Flucht an den Hang allerdings die letzte Rettung vor den zwei kleinen
Quälgeistern...
Am Freitag dann hatte der Wind auf Südwest gedreht und deutlich aufgefrischt.
Erstaunlicherweise war an der Trafostation gegen mittag noch niemand anzutreffen.
So konnten wir mit Klaus Kowalski ordentlich herumdüsen - die Zeiten wären
wohl im tiefen 40er Bereich gewesen. Am Samstag begann der Wettbewerb mit dem üblichen Briefing in Vigsö
um 9 Uhr. Während die Dänen früh beim Aufbauen der Strecke noch
gut 8 m/s Wind hatten, schwächte sich selbiger zu Beginn der Wertungsflüge
auf knappe 3 m/s ab und drehte immer weiter von Nordwest auf West. Dementsprechend
bewegten sich die Zeiten im hohem Minutenbereich und der Wettbwerb zog sich
etwas in die Länge. Die Siegerehrung war dann erst um halb zehn angesetzt, was noch etwas Zeit
für die Einnahme einer kleinen Verpflegung ließ. Wir nutzten den
erstaunlicherweise wieder auflebenden Wind jedoch lieber zum gemütlichen
Abendfliegen und hatten noch ein paar schöne Flüge mit Franz. Bernd
Dunker gesellte sich auch noch dazu. Am Sonntag zog wieder ein kleines Tief durch und bescherte uns ordentlichen
Westwind (ca. 12 m/s) mit schönen Flügen an der Düne Richtung
Hanstholm. Gegenüber dem Wettbewerbstag konnte man hier mörderisch
herumheizen. Tja, so ist das eben - Schicksal. Später setzte dann Regen
ein, aber da hatten wir eigentlich schon genug. In den Tagen "danach" wurde ein wenig über mögliche Verbesserungen
des Wettbewerbsablaufes bei F3F nachgedacht. Franz kam auf die Idee, dass man
doch mit einem Start auch mehrere Flüge machen könnte. Die Idee stieß
zwar zunächst bei den meisten eingefleischten Wettbewerbsfliegern auf Ablehnung.
Bei näherem Hinsehen erweist sie sich bei vielen Wetterbedingungen jedoch
als recht sinnvoll, weil etwas Zeit gespart und kurzfristiger Thermikeinfluss
kompensiert werden kann. Am nächsten Tag wurde dann das ganze gleich mal
von den deutschen F3B/F-Piloten in der Praxis getestet. Und so schlecht funktionierte
es gar nicht.
Doch mit dem Eintreffen der meisten Leute zog so nach und nach eine Regenfront
herein und machte das Fliegen gegen nachmittag wirklich unangenehm, da die Temperaturen
nicht weit über dem Gefrierpunkt zu liegen schienen.
Auch neue Negativrekorde wurden aufgestellt ( >85 s). Jedoch ließ es sich
am Hang gut aushalten, das Wetter war mit etwa 10° und Sonnenschein echt angenehm.
Nachdem zu Beginn des dritten Durchgangs der erste Starter (Brian Dylman) abgesoffen
war, wurde beschlossen zum West-Hang am Hafen zu wechseln, denn die Zagi-Gang
war dort schon die ganze Zeit voll auf ihre Kosten gekommen. Dies klappte dann
auch reibungslos und es konnte mit Flügen unter reproduzierbaren Bedingungen
fortgefahren werden. Allerdings gab es zwischenzeitlich noch Probleme mit der
Zeitmessung. So wurden der dritte und vierte Durchgang dann gegen 20 Uhr vollendet.
Platzierungsmäßg war es diesmal nicht so unser Tag. Gegenüber
dem Doppelsieg von vor zwei Jahren begeistern der fünfte und 15. Platz
nicht so ganz. Einerseits herrschte zu häufig einfach nicht der nötige
Aufwind in der Strecke. Andererseits war irgendwie der Vorbereitungsstand und
die Motivation nicht so wie sie hätten sein sollen. Durch saubere Flüge
und passende Wenden hatte sich Stephan Goebel letztendlich an die Spitze gesetzt
- gut gemacht. Zweiter wurde Espen Torp mit seiner RaceM. Den dritten Platz
belegte "der Präsident" Joergen Larsen vor Klaus Untrieser.
Auf Anregung von Dieter Perlick hatten wir uns dann auf folgenden Modus geeinigt:
Start, 30 s Höhe machen, Einflug A, 10 Strecken, 20 s Zeit bis zum Wiedereinflug
bei B, 10 Strecken und das ganze dann 4 mal. Schlechtester Flug wird gleich
gestrichen, so dass mit einem Start 3 Wertungen zusammen kommen. So konnten
etwa 30-40% Zeit gegenüber der üblichen Starten-Fliegen-Landen-Warten-Methode
gespart werden. Über Details kann man natürlich weiterhin nachdenken.
Siehe dazu auch die Homepage des MFSC TU Dresden.
Ich denke jedenfalls, dass die (provisorischen) F3F-Regeln nicht zu sehr als
in Stein gemeißelt angesehen werden sollten. Worum es eigentlich geht
ist Hangfliegen und das sieht je nach Gelände eben etwas anders aus. Ziel
sollte immer ein maximaler Durchsatz von wertbaren Flügen sein.
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Andreas, 10.06.04
Nachdem der Anstoß durch Franz Demmler gegeben und die Chance auf dem Markt erkannt war, entschlossen wir uns, es mit einem kleinen Konsortium zu versuchen. Heraus kam die TUD Modelltechnik GbR. Bevor die Produktion von doch etwas aufwändigeren F3B-Maschinen startet, sollten erst einmal kleinere Brötchen gebacken werden. Deshalb gibt es jetzt unseren wirklich gut gelungenen Aspirin.
Bilder und Videos vom Aspirin unter 'Projekte/Flugmodelle/dlg2'.
Veranstaltungskalender 2004 des Modellflugsportclubs TU Dresden e.V., dem Anlaufpunkt für leistungs- und wettbewerbsorientierte Segelflieger in Sachsen.
Andreas, 24.10.2004