Es ist vollbracht, die
Meisterschaft ist vorbei. Im Vorfeld wurde sicher nicht nur in ganz Deutschland
fieberhaft an neuen Hangfliegern gebaut. Die Bauaktionen mussten bis zum Wochenende
um den 6./7. Oktober abgeschlossen sein.
Ich glaube, es hat seit Jahren nicht mehr so einen Aufschwung in der Entwicklung
einer Segelflugklasse gegeben - der MFSC TU Dresden hat hier die entscheidende
Arbeit geleistet. Die DM F3F war von der Teilnehmerzahl und -klasse schon fast
auf Viking Race Niveau.
Das lag sicher an der Attraktivität des gewählten Austragungsgeländes.
Rügen bietet Steilküstenhänge für quasi jede Windrichtung
und auch die Wahrscheinlichkeit von Windstille ist extrem gering. Leider gab
es nur für den Zeitraum der DM eine Ausnahmegenehmigung zur Benutzung der
Hänge durch das Umweltamt. Normalerweise ist hier nämlich Modellflug
verboten!
Diese Ausnahme ist der jahrelangen Überzeugungsarbeit von Organisator Franz
Demmler zu Verdanken, die hoch anzuerkennen ist.
Natürlich nutzten
viele Piloten die Tage vom 3. Oktober bis zum Wochenende zum Trainieren. Nachdem
am Donnerstag nach einer kurzen Vorführung die Umweltschützer letztlich
doch ganz positiv vom Hangfliegen angetan ihr ok gegeben hatten, konnten auch
die Hänge auf Rügen zum Training genutzt werden.
Der
herrschende Südwestwind "zwang" zur Benutzung eines wirklich
sehr schönen Hanges bei Dranske. Die senkrechte Steilküste war hier
nämlich nur 5 m hoch. Und unten wartete nach einem etwa 5 m breiten Steinstrand
die Ostsee. Das führte dazu, dass einige weniger versierte Piloten, die
wohl irgendwie weiter draussen nach Aufwind suchen wollten, dem Absaufen schon
sehr nahe kamen und mit Mühe und Not die zehn Strecken schafften. Aber
wer wirklich fliegen konnte, war sicher auch der Meinung: "Schade, dass
der Wettbewerb nicht hier stattfinden konnte, es wäre wirklich aufregend
gewesen."
Bei vielleicht 10 m/s Wind waren nämlich bei genauem Abfliegen der Kante
Zeiten um 50 s möglich. Und wer den Dänenstil in der Wende noch nicht
konnte, übte besser noch ein wenig. Damit war man nämlich durchaus
10 s schneller als mit herkömmlichen waagerechten Wenden. Der Grund dafür
ist sicher einerseits das bessere Einhalten des schmalen Aufwindbereiches: Beim
Nach-oben-ziehen in den stärkeren und mehr horizontalen Wind wird man schön
an die Kante gedrückt. Andererseits spielen da sicher auch Effekte wie
beim DS eine große Rolle (Windgradient).
Highlight: Klaus Kowalski schaffte es unglaublicherweise, sich den Hochstarthaken auf der Stirnfläche des ersten Betonpfahls in den Rumpf zu drücken und sonst unversehrt weiterzufliegen. Die umstehenden Piloten lagen natürlich flach auf dem Boden....
Aber am Samstag, dem ersten
Wettbewerbstag, kam der Wind nach einer vorübergehenden Windstille aus
Südost. Die Konstanz in Stärke und Richtung war sehr gut, von den
immer auftretenden tageszeitlichen Schwankungen und temporären Thermikbeeinflussungen
abgesehen. Leider war er nicht ganz so stark wie erhofft; Landrätin Frau
Kassner hätte uns wohl nicht nur ein "bisschen Wind" wünschen
sollen. Aber daran kann man nichts ändern, die erflogenen Zeiten von durchschnittlich
50 - 60 s sind schon nicht schlecht.
Was sich auch zeigte, war die Notwendigkeit von absolut präzisem Fliegen,
wollte man zu den Top-Leuten gehören. Peter Kowalski, der spätere
Sieger, flog gleich von Anfang an einen sehr riskanten (und gekonnten...) Stil
und sicherte sich somit die Bestzeiten. Wollte man ganz vorne dabei sein, dann
reichte es nicht, die Wende vor dem pylon einzuleiten und mit dem Signalton
zu ziehen. Vielmehr musste man die Ebene "sehen" und schon vor dem
Beep rumziehen. Das Signal ist dann nur die Bestätigung, dass man sich
nicht verschätzt hat...
Am
Sonntag wurde der zweite Teil des dritten Durchgangs noch an der alten Startstelle
beendet. Doch der auf Süd drehende Wind zwang zum Umzug an Startstelle
2-3. Hier waren die Zeiten gleich wieder um Welten besser.
Stephan Goebel, der nach der Erdung seines F3B-Fliegers im zweiten Durchgang
nun die kleine Eclipse von Dieter Perlick einsetzte, konnte damit gleich mal
50,3 s fliegen.
Allerdings gab es
über Mittag eine Flaute, Pech für die Piloten, die dann an der Reihe
waren. Dafür hatte es vorher andere erwischt, so ist das Schicksal. (Überlegungen,
wie es vielleicht besser gemacht werden könnte).
Am Nachmittag kurz vor Ende des fünften Durchgangs kam dann noch unverhofft Regen auf und die letzten Piloten waren davon betroffen. Der Wind war zwar wieder stärker geworden, aber mit nahezu vollturbulenter Grenzschicht auf der Oberseite werden die Flieger dann auch wieder nicht schnell. So lagen die mittleren Zeiten wieder bei etwa 60 s und darüber. Auch einige Leute aus der Spitzengruppe mussten nun einstecken, was die Reihenfolge nochmal änderte.
Schließlich konnten Dr. Peter Kowalski die Gold-, Martin Herrig die Silber- und Klaus Kowalski die Bronzemedaille sowie eine Armbanduhr mit einem Original-Sandstein-Stückchen von der Dresdner Frauenkirche mit nach Hause nehmen. Vierter wurde Hermann Haas aus Österreich, der auch den diesjährigen Aufwind-Eurotour-Pokal gewann. (Anmerkung: Später wurden noch die Strafpunkte berücksichtigt. Klaus musste dann die Bronzemedaille an Hermann Haas abgeben.)
An neuen Modellen gab
es z.B. die Eclipse 4 von Dieter Perlick & Co zu sehen. Dieser mit 2,66
m relativ kleine Flieger war trotzdem sauschnell, was schließlich auch
der Sieg von Peter zeigt. Dieser hatte seine Eclipse erst am Montag zuvor bekommen.
Dieter hatte wohl auch etwas Pech mit dem Wind.
Die Tschechen und Slovaken setzten hauptsächlich den New Sting ein. Dieser
eigentlich für F3B gedachte Flieger ging ebenfalls nicht schlecht. Weiterhin
waren wieder viele Ellipsen vertreten, mit RG 15 und kleiner Streckung ein super
Hangflieger. Ausserdem gab es bei den Österreichern einige Wizards (auch
Compact) zu sehen.
Dass unser Freestyler von den meisten als sehr schnell eingestuft wurde, erleichtert
ungemein und erfüllt uns mit Stolz...
Alles in allem war der Aufwind also nicht so hammerstark wie erhofft. Aber wenn man sich die totale Windstille der letzten Tage vor Augen hält, haben wir doch Glück mit dem Wind gehabt. Wir müssen uns auch bei der Wettbewerbsleitung und den Helfern des MFSC TU Dresden bedanken. Wenn der Wettbewerb auch teilweise nicht ganz mit der gewünschten Schnelligkeit lief, so muss man doch die harte Arbeit und den Einsatz anerkennen. In Betracht zu ziehen ist ja auch, dass dies der erste große Wettkampf war, den der MFSC TUD ausgerichtet hat. Beim nächsten Mal würde da sicher wesentlich mehr Routine drinstecken. Von der mehr oder weniger positiven Resonanz wird es aber abhängen, ob es nächstes Jahr (oder das Jahr darauf) wieder ein Hangfliegen auf Rügen geben wird.
Am Freitag den 3. August begaben sich Martin und ich zu unserem zweiten F3B-Wettbewerb. Auf dem landschaftlich sehr schönen Dörnberg (alter Vulkankegel) trafen wir nach fünfstündiger Autofahrt mit Franz und Helfer Friedmar Richter mit Klaus zusammen. Nach dem Aufbauen der Winden nutzten wir die Zeit bis zum Dunkelwerden, um an einem der kleineren Hänge noch ein wenig sunset-Fliegen zu betreiben. Klaus musste seinen guten alten Spark 5 erst wieder einfliegen (Franz hatte die Fläche mitgebracht, Klaus den Rest...) und auch Martin konnte dringend noch etwas Knüppelerfahrung mit seinem Freestyler und seiner MC 24 gebrauchen. Der Flieger war ja erst am Wochenende davor fertig geworden und den Sender hat er erst am selben Tag bekommen.
Die Nacht im Zelt war nicht ganz so erholsam, wie sie sein sollte. Wegen der Hanglage musste man etwa jede halbe Stunde wieder nach oben robben...Aber Campen macht trotzdem mehr Spaß.
Der nächste Tag war wie schon der Freitag ziemlich kühl, windig und feucht. Da der Wind wie erwartet aus Südwest kam, brauchten die Winden nicht wie schon von einigen befürchtet umgebaut zu werden. Bis Mittag ging der Wettbewerb zügig voran, doch dann erforderte der einsetzende Regen eine etwa zweistündige Pause.
Am Samstag sah es noch
ganz gut für uns aus. Martin war gleich eine 17er Zeit mit dem Freestyler
geflogen, musste aber im Streckenflug einmal eine abgeben. Dort konnte ich mit
der Europhia dafür immer 1000er verbuchen. Allerdings begingen wir abends
den Fehler, nach dem Wettbewerb noch zu fliegen. Klaus sollte ja unbedingt mal
sein Urteil zum Freestyler abgeben. Nachdem das Umprogrammieren seines Senders
doch eine Weile gedauert hatte und er gar nicht mehr aufhören wollte mit
Fliegen, wurde wie schon unterschwellig befürchtet der Empfängerakku
leer. Zum Glück in geringer Höhe. Da Klaus den Flieger noch einmal
horizontal ausrichten konnte, drückte er ihn lieber etwas steiler gen Boden,
um Schlimmeres zu verhindern. Allerdings hatten wir dummerweise kurz vorher
auch noch Ballast reingetan, wodurch der Aufschlag dann doch ziemlich hart war.
So waren der Flieger und Martins Motivation für den nächsten Tag etwas
beschädigt.
Die Stahlschrauben hatte es s-förmig verbogen, erst Marcel Driessen (?)
konnte die zweite dann mit einer Zange abdrehen, danke. Die Reparaturaktion
in der Garage für die Windenfahrzeuge der Flugsportvereinigung zog sich
dann noch bis halb eins hin, aber wir konnten das Teil wieder flott kriegen.
Klar dass Martin am Sonntag etwas von der Rolle war. Von Speedfliegen konnte
bei ihm nicht mehr die Rede sein. Aber immerhin konnte er bei widrigsten Bedingungen
eine perfekte Landung im Zeitflug hinlegen, während die anderen seiner
Gruppe meistens nicht einmal Landepunkte bekamen.
Der starke Wind machte
nämlich die Landung auf der Leeseite des Hanges durch die teilweise davorliegenden
Bäume zum Abenteuer. Etliche Flieger fanden sich auf dem Rücken liegend
wieder.
Die Starthöhen waren
ob des Windes natürlich teilweise gigantisch. Dadurch waren auch die Speeds
der Topleute ziemlich schnell und lagen im 16er Bereich. An dieser Aufgabe müssen
wir wohl noch ein bisschen üben...
Am Sonntag vor dem letzten Speed meinte Klaus so zu uns, bevor Steve Haley flog:
"Den Speed müsst ihr euch jetzt mal angucken, der Steve ist immer
für eine Überraschung gut." Und siehe da, er flog seine Wenden
ziemlich senkrecht nach unten herum und läutete mit einer 15,2 den 15er
Reigen ein. Roland Sutter aus der Schweiz konnte mit 14,6 s fast den Weltrekord
erreichen.
Abschließend sei gesagt, dass Kassel ein großartiges Event war. Eine super Atmosphäre vor der wilden Landschaft des Dörnbergs. Sehr gut organisiert (bis zu 12 Leute im Zeitflug), trotz Regen sind wir halbwegs viele Durchgänge geflogen. Das bei 80 Teilnehmern durchzuziehen ist auch erst durch die vielen Helfer möglich geworden.
Andreas, 14.09.01
Das verlängerte Wochende um Himmelfahrt haben Martin, Franz und ich genutzt, um am F3F-Wettbewerb an der Wöllanernock teilzunehmen. Das gute Wetter ließ das beeindruckende Alpenpanorama richtig zur Wirkung kommen. Das Problem war nur der relativ schwache Nordwind. Am gewohnten Südhang der Wöllanernock zu fliegen, war vormittags mangels thermischen Aufwindes nicht möglich. So wurde zum Nordhang gewechselt und zunächst oben an der Kante ca. 60er Zeiten geflogen. Nach und nach wurde aber der Wind und damit der Aufwind schwächer, so dass die ersten Einheimischen anfingen, die Strecken ca. 300 m tief ins Tal abzufliegen.
Wer einigermaßen
vorne dabeisein wollte, musste diese nicht ganz unriskante Sache ebenfalls mitmachen.
Nur mit richtigem Hangfliegen hatte das nicht mehr viel zu tun. Das Problem
war für einige, den Bäumen auf einem Sattel im Tal auszuweichen -
einige Modelle fielen denselben zum Opfer. Andere hatten Pech und fanden nach
dem Abheizen keinen Bart. Da die Bedingungen zu ungleichmäßig und
schwach wurden, entschlossen sich die Veranstalter, eine Pause einzulegen und
zu warten. Da sich die Windsituation aber nicht änderte und auch am Südhang
nichts ging, entschied man, die Wertungsflüge für Samstag nach den
zwei geflogenen Durchgängen um ca. 15.00 Uhr zu beenden.
Die kurzzeitig nochmal besser werdenden Bedingungen nutzten einige unermüdliche
Piloten zum freien Fliegen. Doch plötzlich kam der Abwind und Franz hatte
Pech. Sein Spark 5 war plötzlich so schnell unten, dass er gar keine Gelegenheit
hatte, notfalls auf einer recht kleinen Wiese ca. 200 m unter Augenhöhe
zu landen. Etwa eine Viertelstunde kämpfte er dann jwd (janz weit draußen)
im Tal, um wieder Thermikanschluss zu finden. Immer wieder mal ein kleiner Heber
ließ noch etwas Hoffnung aufkommen. Aber vergebens, mittlerweile hatte
der Wind komplett gedreht und Franz musste wohl oder übel aufgeben. Man
hatte zwar schon die ganze Zeit das Gefühl, das Modell würde jeden
Augenblick in den Bäumen hängen. Aber irgendwie war es immer noch
auf Höhe einer kleinen Lichtung, man täuscht sich da doch gewaltig.
Von oben sah es so aus, als ob der Flieger in den angrenzenden Bäumen heruntergekommen
wäre, doch als ich Martin und Franz mit dem Funkgerät an die Absturzstelle
heranführte (der Abstieg dauerte eine halbe Stunde), sahen sie den Spark
auf einer Wegkurve liegen. Ein Außenflügel war abgebrochen, der Rest
kleine Beschädigungen. Dank eines auf dem Bauernhof mit Holz- und Plastikdistanzstücken
angepassten Ellipseverbinders, war der Spark am Sonntag wieder einsatzbereit.
Nur leider war die Wettersituation
am So wieder die gleiche - schwacher Nordwind. Nachdem im ersten Durchgang Rudolf
Masny mit seiner Acacia II abgesoffen war, wurde beschlossen, an den Südhang
zu wechseln. Doch dort trug es nicht viel besser, als dass ein HLG oben blieb.
Nach einer halben Stunde Wartezeit wurde beschlossen, den Wettbewerbzu beenden.
Damit waren nur die zwei Durchgänge vom Sa zu werten.
Wie um die doch etwas enttäuschten Piloten zu ärgern, riss kurz darauf
die Wolkendecke auf und es kam nochmal eine recht starke Thermik auf. Viele
Piloten nutzten das, um sich noch ein wenig auszutoben. Man konnte erahnen,
welches Tragen der Hang entwickeln kann, wenn Wind- und Sonnenrichtung übereinstimmen.
Aus Dummheit flogen Martin und ich beim gemütlichen Synchronfliegen mit
unseren Europhias zusammen. Blöderweise verhakten sich die Modelle beim
anschließenden Trudeln aus ca. 30 m Höhe. Resultat Martins Leitwerk
Mus, bei mir nur kleine Beschädigungen.
Das Fazit dieses Wettbewerbs:
Fliegen in alpinen Regionen ist ein großer Nervenkitzel und ein beeindruckendes
Erlebnis. So gut die Aufwindverhältnisse in den Alpen aber i.a. auch sein
mögen, es besteht gegenüber dem Fliegen an der Küste eine höhere
Wahrscheinlichkeit, dass zu wenig Wind ist. Und die Möglichkeit, sich durch
Abfliegen ins Tal einige Hundert Meter Startüberhöhung zu verschaffen,
entspricht sicher nicht ganz den ursprünglichen Vorstellungen des puren
Hangfliegens. Klar kann es jeder machen, aber irgendwie macht es nicht so Laune,
da jeder seine Sturzhöhe selbst bestimmen kann und man so gezwungen ist,
ein großes Risiko einzugehen.
In diesem Sinne freuen wir uns schon auf die Internationale Deutsche Meisterschaft
F3F auf Rügen. Das wird sicher Hangfliegen, wie es im Buche steht.
Gemeinsam mit Franz Demmler und Klaus Kowalski als Team TU Dresden haben Martin und ich am 9. Internationalen Vestpokal in Herten teilgenommen. Mit dem Wetter hatten wir ziemlich großes Glück gehabt, denn erst nach der Siegerehrung fielen ein paar Tropfen und im südlichen Teil Deutschlands hatte es wohl häufig geregnet.
Für uns als F3B-Neulinge
war es eine beeindruckende Erfahrung. Die Top-Leute fliegen zu sehen, zeigte
uns, dass es vor allem auf Routine und Präzision ankommt. Mit einem großen
Trainingsdefizit kann man schwerlich vorne dabei sein, was auch Klaus einsehen
musste. Wegen des Ausbaues seines Hauses war er weder zum Bauen noch zum Fliegen
gekommen. Und als bei einem guten Schuss mit einem neuen Seil die Rumpfspitze
seines Cyber-Sparks abgerissen wurde, war der Wettbewerb für ihn quasi
gelaufen. Für seinen guten alten Spark hatte er leider kein Blei mit, so
dass die noch ausstehenden Speedflüge nicht so richtig schnell ausfielen.
Auch wir anderen ärgerten uns über unnötige Fehler (wer macht
das nicht...). Am besten im Griff hatte Martin sich und seinen Flieger, immerhin
kam für ihn ein toller 20. Platz heraus - bei 104 Teilnehmern.
Auch die Kameradschaftlichkeit und die gegenseitige Anteilnahme unter den Piloten
waren erfreulich. Man beobachtete die Flüge der "Gegner" aufmerksam,
einerseits natürlich, um für die eigene Taktik Rückschlüsse
zu ziehen. Aber man freute sich und litt auch mit, wenn es mal mehr oder weniger
gut lief. Nicht nur, weil jedem bewusst war, dass ca. 2500 DM pro Flieger durch
die Luft bewegt werden. Überhaupt war es eine spannende Atmosphäre
- F3B ist absolut zurecht die Königsdisziplin unter den ferngesteuerten
Segelflugmodellen.
Ein
interessanter technischer Leckerbissen war zum Beispiel das Modell von Reinhard
Kaufmann aus dem LOGO-Team, das mit Doppelklappen ausgerüstet war.
Das soll sicherlich der Verbesserung des ca-max im Hochstart dienen. Auch
die Flieger der anderen Team-Mitglieder beeindruckten durch imposante Hochstarthöhen.
Das relativ dicke Profil mit weit vorn liegender Oberseitenwölbung spielt
hier sicher eine gewisse Rolle. Ebenso wie die Starttechnik.
Die Schweizer dehnten das Seil mit ihren bocksteifen Modellen offensichtlich
bis kurz vor die Bruchgrenze, um dann mit einem gigantischen Schuss sau hoch
zu kommen.
Seltsam war, dass der überwiegende Rest der Teilnehmer einen absichtlichen Ausbrecher in ca. 20 m Höhe beim Hochstart flog. Ob und warum damit eine größere Höhe erreicht wird, müsste man evtl. theoretisch einmal überprüfen.