Das war bis Herbst 2000 unser absolut aufwendigstes Unternehmen. Im Januar 1999 begann alles nach reiflicher Überlegung mit dem Ausleihen der Urmodelle, die von Martin Weberschock (gegen ein kleines Entgelt) zur Verfügung gestellt wurden. Ab da standen wir (das sind Andreas, Martin und Ernst) jeden Tag bis etwa 18.00 Uhr in der Werkstatt und verbrachten ungefähr einen Monat damit, die Negativformen herzustellen.
Danach war es angesagt, drei Flieger in vier Wochen fertigzustellen. (Rekord im Feierabend lag bei 22.00 Uhr)
Nach der hier
zu sehenden ersten haben wir nun den Bau der zweiten Generation abgeschlossen.
Da einige Verbesserungen eingeflossen sind, haben wir sie Europhia
E.D. (evolved design) genannt.
Um insbesondere den Schnellflug etwas zu verbessern, war das Ziel, den schädlichen
Widerstand zu minimieren. Andere Maßnahmen kann man an einem Formenflieger
schlecht ergreifen.
Ansatzpunkte waren das Rumpfende und die Gestängeabdeckungen. Für das Rumpfende wurde eine sanft auslaufende Spitze gebaut, um die Größe des Totwassers etwas zu verkleinern. Der Rumpf-Leitwerks-Übergang bildet nun eine kompakte Einheit. Das ganze wurde ohne eine Gewichtszunahme realisiert, da die Abdeckung leichter ist, als das abgetrennt Reststück.
Wichtiger jedoch ist der Einbau von innenliegenden Ruderanlenkungen in der Fläche. Dies sollte ungefähr Widerstand in der Größenordnung des Leitwerks in Schnellflug einsparen. Siehe entsprechende Ausführungen von Dr. Martin Hepperle dazu.
Da es unsere
ersten Versuche in dieser Hinsicht waren (und das an einem F3B-Segler), hatte
ich als "verantwortlicher Entwickler" schon ein laues Gefühl
in der Magengegend. Nach theoretischen Berechnungen sah alles ganz vielversprechend
aus. Die Größe des Ausschlags kann über den Knickwinkel beeinflusst
werden, und das Spiel ist auch nicht größer, als bei herkömmlichen
Anlenkungen.
Inzwischen sind die Anlenkungen auch F3J-geprüft und haben ihre Funktionalität
und Robustheit unter Beweis gestellt.
Weitere Informationen
zur Europhia findet man z. B. auf folgenden Seiten:
Karben-Online
Cirrus-RCFK Norwegen