2. Teilwettbewerb F3B Rangliste 2 in Herten

Tja, irgendwie ist dieses Jahr wie verhext. Erst fliege ich in Sputendorf über die Sicherheitslinie (ok, mein Fehler), dann kann ich nicht mit zum Viking Race und nun auch noch dieses Pech in Herten. Da fliege ich nun ausnahmsweise mal ordentlich Speed und schneller als jeder sonst, aber irgendjemand gönnt es mir nicht. Jedenfalls wird auf Wunsch einer speziellen Person nach meinem letzten Speedflug unsere von Franz geborgte Winde und die von Thomas Schorb gemessen. Nicht so wild denke ich mir. Wir wissen zwar nicht, wie die Winde widerstandsmäßig liegt, aber da der Vorwiderstand im Vergleich zu anderen ziemlich groß eingestellt ist befürchte ich nichts.
Nur leider war die gute Hollenbeck-Winde mit Peters Akku dann einen Tick zu gut, genauer gesagt 0.06 mOhm. Obwohl das nur etwa 0.3% sind und wir nicht einmal vorsätzlich an das Limit gegangen sind, entschloss sich die Wettbewerbsleitung den Flug auf Null zu setzen. Was dann wieder mal ziemlich Scheiße war, denn sonst hätte ich mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Am Innenwiderstand lag das mit Sicherheit nicht. Wenn man da nicht depressiv werden soll...

Na ja, so hat Martin das wieder gemacht. Wobei er ja seinen letzten Speed nicht zu schnell fliegen durfte, damit meine Prozente nicht zu sehr litten (der Sputendorf-Wettbewerb war schlechter). Also baute er mal schnell zwei Pseudo-Verwender an der B-Linie ein, die ungefähr 1s kosteten. Die resultierenden 17.8s lagen genau im Zielbereich, der bis dahin zweiplatzierte Thomas Schorb konnte da nicht mehr Punkte holen.

Ansonsten war insbesondere der Zeitflug ziemlich kritisch, habe z.B. kein mal die Zeit voll geflogen, das ist ja anstrengender als Speed. Martin legte eine Landung außerhalb 15 m hin, was aber nicht so katastrophal war, weil er vorher die meisten abgekocht hat.
Die Starts mit ca. 2 m/s Rückenwind etwa 40° von hinten am Samstag und die daraus resultierenden Höhen von etwa 170 m waren auch ziemlich ungewohnt. "Früh" konnte nach Nebel erst gegen 11.30 Uhr angefangen werden, aber mit der Zeitanlage der Berliner lief der Wettbewerb ganz gut, so dass bis zum Abend 2 Runden mit 40 Teilnehmern absolviert waren.
Am Sonntag kam der Wind dann wieder schwach von vorn und bis 13.30 Uhr war auch Runde 3 erledigt.

Man lese auch den guten Bericht von Sven Hollenbeck auf f3b.de.

Einige wenige Bilder.

Andreas, 19.09.02


Unglaublich, aber wahr

die beiden Pokale (links Einzelwertung, rechts schnellste Zeit)So richtig kann ich es noch gar nicht glauben, aber Martin hat es geschafft. Gleich bei seinem ersten Viking Race hat er die Konkurrenz weit hinter sich gelassen und ist mal eben 'Weltmeister' geworden. Und nicht nur das, er sicherte sich im letzten Durchgang mit einer 38.64 auch noch den Pokal für die schnellste Zeit. Sorry, Hermann...
Mit 7752 Punkten konnte er sich sogar einen deutlichen Vorsprung gegenüber dem Zweitplatzierten und konstant gut fliegenden Vacláv Voitíšek (7491 Punkte) herausarbeiten. Dritter wurde Joe Wurts (7253 Punkte), der am Anfang etwas schlechte Luft hatte, sich aber aufgrund schneller Adaptionsgabe hinsichtlich des Flugstils nochmal nach oben arbeiten konnte.

viking race 2002 Donovaly 31.08. - 07.09.02Die Teamwertung gewannen die Tschechen vor den Österreichern und USA. Für Deutschland blieb leider nur der fünfte Platz. Christian Sperling lag erst auf einem vielversprechenden 40. Platz, hatte aber in den letzten beiden Runden viel Pech. Erst verfehlte er das Landefeld um 2 m, was einen Nuller gab. Im letzten Durchgang soff er ab und schaffte es nicht mehr bis hoch. Stefan Eder landete das Modell dann in extremer Entfernung unten im Tal (bei den Junioren war das Abgeben des Senders nach dem Streckenflug erlaubt). Es brach zum Glück nur der Rumpf.
Schade, sonst wären wir mit Stefan auf Platz 21 auch in der Teamwertung nicht schlecht gewesen - so sprang nur Rang 5 heraus. Christian konnte sich ja sogar einen Tausender holen, aber der Durchgang wurde wegen zunehmender Streitigkeiten der Piloten und Organisatoren gestrichen.

Womit wir beim Thema Abheizen ins Tal wären. Für viele Piloten insbesondere aus windgesegneten Gebieten war es offensichtlich neu, dass man bei schwachem Aufwind die Hanghöhe ausnutzt und ins Tal hinunterfliegt (notfalls bis zu mehrere hundert Meter). Die Österreicher sind diesen etwas schwierigeren Flugstil schon seit Ewigkeiten gewohnt und praktizierten ihn wohl auch beim VR exzessiv. Insbesondere einige Engländer und die 'Barbarians' wollten darin Ungerechtigkeiten erkennen und versuchten mit Protesten die Organisatoren zu Regeländerungen zu bewegen. Diese hatten zwar versucht, mit einem Landezeitlimit von 2 min das Runterheizen einzuschränken, aber da die gesamte linke Hanghälfte als Landefeld zulässig war, war dieses Limit wirkungslos. Das war etwas unglücklich, denn richtig effektiv wäre es nur mit der Forderung nach einer Landung oben auf Starthöhe gewesen.

Ab Runde 5 wurde dem Drängen stattgegeben und eine Landung außerhalb des Landefeldes auf Starthöhe brachte Null Punkte. Dazu stand nun aber eine unbegrenzte Zeit zur Verfügung, so dass das Abheizen nicht wirklich eingeschränkt wurde. Es wurde nur riskanter, denn sollte der Aufwind ausnahmsweise mal fehlen, sah man alt aus.

Wenn ich Martin richtig verstanden habe, sind die letzten beiden Flüge die einzigen gewesen, bei denen er ins Tal abgespeedet ist. Ansonsten hielt er sich mehr an der Kante, wobei er meist nicht gerade berauschenden Aufwind hatte. Meist ging es mit schwachem Sinken los und etwas später setzte ein wenig Thermik ein. Einmal (53 s) war richtig schlechte Luft, aber er versuchte, das beste daraus zu machen. Den 42.06s - Flug schätzte er als seinen besten ein - mit perfekten Wenden oben an der Kante geflogen. Nicht immer bringt das Runterheizen die schnelleren Zeiten, man muss eben erkennen, ob der Aufwind oben gerade stärker ist und ob sich der längere Weg weit runter ins Tal lohnt.

Die deutsche Mannschaft ließ sich die Stimmung durch die vielen Proteste aber nicht vermiesen. Es wird halt so geflogen, wie es das momentane Reglement vorschreibt. Obwohl ich das Hinunterfliegen auch nicht so mag, weil der enge Kontakt zum Flieger ein wenig fehlt, würde ich niemals wegen meiner persönlichen Vorlieben gleich die Regeln ändern wollen, so wie es jetzt einige Piloten vorschlagen. An einem hohen Hang mit schwachem Wind ist es ein Weg, die 10 Strecken in kürzest möglicher Zeit zu durchfliegen. Und das ist zunächst das primäre Ziel von F3F.
Das momentane Reglement ist einfach und nicht schlecht - es lässt Spielraum für die Anpassung an lokale Gegebenheiten. Man sollte aufpassen, dass es nicht wie in einigen Forderungen nach Regeländerungen zerstört wird und zu Oma-Wettbewerben führt (Ausflug oberhalb Starthöhe in begrenzter Zeit usw., das funktioniert nur bei Hammer-Wind gut und wer hat den schon häufig...).
Ein wichtiges Element ist meiner Meinung nach eine Landung auf Starthöhe - das Können eines guten Piloten sollte auch ein Fliegen an einem unzugänglichen Hang ermöglichen. Aber um F3F nicht zu einem Landewettbewerb zu machen, sollte ein eventuell vorzusehendes Landezeitlimit nicht zu kurz sein. Wenn man schon mit Abwind in der Strecke gestraft ist, soll doch nicht noch Punktabzug bei der Landung dazukommen. Sehr vernünftige Meinungen vertreten eigentlich z.B. Marcel Guwang und Kevin Newton sowie die meisten anderen bekannten Größen, die sich nicht zu sehr von dem ungewohnten Flugstil aus der Fassung bringen ließen. Nachzulesen im F3F-Forum.
Das meint Stefan Eder dazu.

Über die anderen Flieger kann mir Martin leider nicht so viel berichten. Joe Wurts flog seinen F3J-Icon, die Flüge sahen wegen der großen Spannweite immer recht lahm aus, waren aber aufgrund Joes extrem enger Wenden immer recht schnell. Er meinte, er habe einmal ausgerechnet, dass er ca. 50% der Energie in den Wenden verliert und deshalb den auftriebsstarken Flieger genommen. Ansonsten viele Stings und New Stings, wobei die meisten Piloten Probleme haben, den Flieger am laufen zu halten - oft ging ihnen ungefähr in der sechsten Strecke die Fahrt aus. Die Ellipse 2V ist nach wie vor gut dabei, die Mirajs liefen aber nicht so gut, wie Martin das erwartet hatte. Gleiches Problem bei Kevin Newtons Pike Brio-Prototyp - zwar sehr enge Wenden, aber in der Strecke nicht so prickelnd.
Dort ist der vielleicht am häufigsten eingesetzte Nyx dagegen ziemlich top, nur hat er seine Schwierigkeiten mit langsamen Wenden - könnte an den sehr schmal geratenen Außenflügeln liegen. Damit gesellt er sich in gewisser Weise zum Tempus, dem allerdings der Speed fehlt.
Der französische 'Element' von Girard Rémi war ganz gut unterwegs. Der Barbarian konnte laut Martin nicht so überzeugen.

Hier sind einige Bilder, die Martin, Christian und Friedmar gemacht haben.

Und hier kann man sich noch einen Eindruck des Blickwinkels anderer Piloten verschaffen:

Tschechien - http://www.lomcovak.cz/eindex.html
Frankreich (Pierre Rondel) - http://rcsoaringmag.free.fr/images/vkr2002/index.htm
USA - www.gliderking.com
Englang - http://www.knewt.com/photos/vkr2002/index.htm

Andreas, 19.09.02


-->> WEBCAMS der Region <<--

Volker konnte leider nicht mit, weil er mit dem Abriss des Hauses auf seinem neuen Grundstück beschäftigt war. Sehr schade, dass das dazwischen kommen musste.

Das T-Shirt-Design sieht folgendermaßen aus.

Die Entwicklung der Dinge

Andreas, 11.09.02

Was ist das Viking Race?

Viking Race 2000 in Portugal

Historie der Austragungsorte:
1989 Hanstholm, Dänemark
1990 Derbyshire, England
1992 Rogaland, Norwegen
1994 Fife, Schottland
1996 Hvollsvollur, Island
1998 Bridgend, Wales
2000 Lisbon, Portugal
2002 Donovaly, Slovakei

zusätzliche geschichtliche Infos von "Mister Viking Race" Preben Norholm (englisch)

Alle zwei Jahre im Wechsel mit der F3B-Weltmeisterschaft treffen sich die fittesten Hangflieger der Welt, um eine Woche lang damit zu verbringen, ihren Meister und die beste Nation zu küren. Dafür werden vom Viking Race Komitee für die Platzauswahl die geeignetsten Hänge (sofern möglich) Nordeuropas ausgesucht, an denen sichere Aufwindbedingungen zu erwarten sind und sich ein so großes Event durchführen lässt.
Da die Teilnehmerzahl im Sinne einer zügigen Wettbewerbsdurchführung auf ca. 70 beschränkt ist, ist es i.a. recht schwierig, sich zu qualifizieren. Wer an diesem elitären Fliegen teilnimmt, kann lange davon berichten. Hier vorn dabei zu sein, ist so ziemlich das Erstrebenswerteste im Lauf einer Hangfliegerkarriere.

Einige weitere Artikel von Preben zum Viking Race möchte ich euch nicht vorenthalten.
(Für die Einordnung der Regel-Diskussion in den Sinn-Zusammenhang lese man auf http://groups.yahoo.com/group/F3F/ nach; message 9443.)


F3B Eurotour - Dörnbergpokal Kassel

Start eines Wobbegong zum StreckenflugDas Team traf sich wieder am 22./23.06.02 auf dem Dörnberg bei Kassel. Für mich galt es nun, den groben Schnitzer von Sputendorf wieder auszubügeln. Martin konnte es zwar etwas relaxter angehen, was aber angesichts der starken internationalen Konkurrenz schwerfällt. Das Wetter war dem von Sputendorf gar nicht unähnlich. Zum Glück kam der Wind aus Südwest, also auf den Hang, aber ziemlich quer zur Startrichtung. Also nicht die schlechtesten Voraussetzungen für die Hangflieger. Dieter und Peter hatten ja mehr zum Gag ihre 3er Eclipsen mitgebracht.

Wie gesagt, war am Sa. super Wetter mit Sonne ohne Ende und schönen Cumulus-Wolken. Da reichte die Sonnencreme mit LSF 30 gar nicht richtig aus... Bis 20.30 Uhr hatten wir zwei komplette Runden geschafft, das ist beachtenswert bei 80 Teilnehmern. Und erstaunlicherweise sah es am Abend für uns ziemlich gut aus: Dieter auf 1, meine Wenigkeit auf 2, Martin Platz 3:-))

Doch die nicht so sehr erholsamen Nächte im Zelt in Hanglage sollten sich am So. noch auswirken. Früh hatte der Wind auf West gedreht und aufgefrischt und leichte Regenschauer zogen durch. Peter ganz pessimistisch sah den Wettbewerb schon gelaufen. Aber es kam anders. Bis die Winden umgebaut waren, hatte es aufgehört mit regnen und ein herangezogenes Loch in der Wolkendecke weitete sich immer mehr aus, so dass die Chancen, den leichten Sonnenbrand loszuwerden wieder sanken.

Im Streckenflug früh lief dummerweise nicht so viel. Man versuchte i.a. weit draußen vor dem Hügel im Aufwind zu fliegen, beim reinkommen gab es dann dahinter mehr oder weniger viel Abwind. Waren sehr ungleichmäßige Bedingungen und bei mir fehlte dann eine Strecke. Martin war diesmal der Pechvogel. Er touchierte im Streckenflug Marcel Driessen, der plötzlich an der A-Linie hinter dem Startstellenzelt hervorkam. Glücklicherweise kam der Flieger sanft auf und es war nur der Randbogen ausgebrochen. Bei Marcel war nichts zu sehen, auch Schwein gehabt. Im Reflight kam es für Martin aber nicht so gut, Stefan Knechtle und Reinhard Liese waren mit in der Gruppe. Davon hat sich Martin fertig machen lassen. Zugegebenermaßen war unsere Helferleistung auch mies, wir hatten nicht rechtzeitig mitbekommen, dass es über der Windenlinie besser trug, als draußen. So gab Martin 15 zu 17 ab.
Im Zeitflug machte er dann noch mehr Mist und steuerte einen anderen Flieger. Als Stefan, der gerade Peter am Landepunkt neben uns half rief: "Da hinten stürzt einer ab." zog Martin wenigstens intuitiv voll Höhe. Stefan meinte später, der gerade in Steilspiralen gen Boden rasende Flieger machte dann plötzlich Loopings und steckte ziemlich sanft in der Wiese. Als ich dort war, konnte ich zum Glück feststellen, dass am Flieger nichts war. Dass es so viel Glück im Unglück gibt...

Na ja, Martin sackte auf 28 ab. Peter hatte auch Pech: Nach einem Seilriss beim Start zum letzten Speedflug hing der Fallschirm noch im Haken. Weil die Winden in beide Richtungen aufgebaut waren, wollte er wie vorher besprochen vorn bei der A-Marke landen um keine 100 Strafpunkte zu riskieren. Nur fiel das Seil nicht raus und die Eclipse schlug bei den Winden ein. Der gebrochene Verbinder vereitelte weiteres Fliegen. Shit...
Dieter und Klaus waren im letzten Speed nicht mehr so schnell und gaben etwas ab. Bei Stefan gab es kaum Vorkommnisse (von einem Start mit Bremsfallschirm und kurzzeitigem Steuerverlust wegen Doppelbelegung(?) abgesehen...) und er kam auf Platz 9, zwei vor Klaus. Denis Duchesne sicherte sich mit einem perfekten Flug und einer 15.41 den 1000er und schob sich dadurch auf Platz 1 vor. Zweiter wurde Andreas Böhlen aus der Schweiz, punktgleich mit Dieter. Mein letzter Speed war gar nicht so schlecht und so kam ich auf Platz 4. Ist schon ein gutes Gefühl...

Die Kassel-Bilder

Andreas, 29.06.02


F3B Rangliste 2 in Sputendorf

F3b in SputendorfAm 1. und 2. Juni waren Martin und ich auf unserem ersten Rangliste-2-Wettbewerb. Das Wetter sah auf der Hinfahrt am Samstag früh zunächst unfliegbar aus (Regen, Wolkenbasis ca. 100m). Aber am Dreieck Potsdam war der Regen plötzlich wie weggeblasen und es sollte sogar ein schönes sonniges Wochenende werden.

Das flache weiträumige Gelände des LSC Condor bietet ideale Voraussetzungen und der schwache Ostwind kam genau entlang des Flugfeldes und ermöglichte einen optimalen Windenaufbau. Klaus, Peter sowie Dieter und Stefan als Helfer waren schon damit fertig. Der recht schwache Wind mit ca. 1 - 2 m/s verlangte nach dünnen Seilen. Begonnen wurde mit Zeit, aber es war schon jede Menge Thermik, so dass wir mit unseren kleinen Fliegern keine Probleme hatten. Auch die folgenden Strecken- und Speedflüge liefen dank unserer ausgezeichneten Helfer ziemlich gut.

Wobei die Technik dann doch für Aufregung sorgte: Bei Martin fiel im zweiten Streckenflug einfach mal so ein QR-Servo aus, machte nichts mehr (hat sich zum Glück nicht an den Anschlag gefahren). Er klagte plötzlich über miese Reaktion auf Querruder, am Boden sahen wir das dann (den 1000er hat er wenigstens doch noch geholt...). Bei einem DS368 würde man sowas eigentlich nicht erwarten. Um so größer die Überraschung, als dann einige Leute meinten, sie hätten das auch schon gehabt. Einen Riesendank an Jens Kleinert, der sein Ersatzservo opferte und Martin zur Verfügung stellte. Liess sich alles problemlos umbauen und Martin hat sich auch nicht nervös machen lassen. Ob das Problem noch immer besteht, wissen wir nicht.
Dann gab es noch einen spektakulären Modellplatzer von Walter Priegelmeier. Bedauerlicherweise war er vorher wegen Doppelbelegung unsanft im hohen Getreide des angrenzenden Feldes heruntergekommen, der Flieger sah aber noch fliegbar aus. Nur hielt dann die Rumpfspitze das hohe Lastvielfache im Schuss nicht aus und verabschiedete sich. Sekundenbruchteile später folgte das Leitwerk... Das ist ärgerlich sowas, ähnlich erging es Klaus in Herten voriges Jahr.

In ungewohnter Ruhe schafften wir bis zum Abend zwei Runden, ist schon angenehm mit knapp 50 Teilnehmern. Es ging dann auch extrem erfolgreich weiter für uns. Souverän lag Martin bis zum letzten Speedflug mit 8000 Punkten vorn. Josef Mögn, Peter und Klaus und ich folgten dahinter. Es lastete also ein gewisser Druck auf uns, wobei Martin dann doch eher auf Sicherheit ging und eine 18.68 flog. Bei mir dagegen "wäre" es mit einer 17er Zeit gut gelaufen, wenn da nicht plötzlich diese Sicherheitslinie gewesen wäre. Die letze Wende hatte ich bewusst knapp angesetzt, war mir dann aber nicht so sicher und machte nochmal leicht auf, bis der piep kam. Nur wurde dabei der Radius leider zu groß, so dass ich zu weit nach innen kam. Hatte mir vorher dummerweise nicht richtig klar gemacht, wo die Linie langläuft. So fehlten dann gut 1000 Punkte und es katapultierte mich auf Platz 29. So schnell kann es gehen...

Bei Klaus gab es vorher auch etwas Aufregung. Bei der Wiederholung seiner Streckenfluggruppe reagierte sein Flieger plötzlich nicht mehr. Schlug zwar sanft im jungen Mais auf, aber natürlich lag da ein Stein, der im Außenbereich der Fläche ein Loch riss. War aber eigentlich Glück im Unglück.

Alles in allem war Sputendorf ein schöner Bewerb, der wieder einiges an Erfahrung gebracht hat. Was mich beeindruckt hat, war die häufige und großflächige Thermik. Total ungewohnt für uns, die Sandböden haben eben doch ganz andere thermische Eigenschaften. Einen schönen Gruß noch an die Berliner Kollegen, die gute Arbeit geleistet haben.

Die Sputendorf-Bilder

Ergebnisse gibt es auf www.f3b.de.

Andreas, 27.06.02


CONTEST F3F Eurotour Rana

Der Berg vom Süden aus gesehenBin jetzt schon länger wieder zurück vom F3F-Wettbewerb in Rana (Tschechien) am 01./02.06.02. Keine ganze Stunde hinter der tschechischen Grenze gelegen, ist dieser Wettbewerb gut erreichbar. Der schöne gratförmige Hang ist ein Basaltberg vulkanischen Ursprungs und erhebt sich ca. 150 m aus dem flachen tschechischen Becken.

Leider schrieb Martin am Sa. eine Klausur (ja, so was gibt es) und so musste ich allein hin. Früh ging es etwas später los, da es eine Weile dauerte, bis der Wind auflebte. So konnten wir noch die Flieger des Aeroklub Rana begutachten. Der schwache Nordwestwind ermöglichte zunächst keine besonders schnellen Zeiten, von einigen stärkeren Thermikblasen abgesehen. Gegen nachmittag wurde aber die Luvseite von der Sonne beschienen und entwickelte mehr Tragen, welches auch ungleichmäßiger hätte sein können.

Immer wieder wagten sich einige Paraglider durch die Strecke, die sich im übrigen ganz gut oben hielten. Scheinbar wissen die nicht, dass es vielleicht schmerzhaft sein könnte, einen 2.5 kg schweren Flieger abzubekommen...
Ansonsten ging der Wettbewerb locker voran. Bis zum Abend konnten bei strahlendem Sonnenschein 5 Durchgänge geflogen werden. Danach konnten wir endlich an dem Grat DSen, darauf hatten wir schon den ganzen Tag gewartet. Selbst bei dem schwachen Wind ging es schon ab, die Bedingungen sind auch ziemlich optimal.

Am So. hatte der Wind aber leider auf Nordost gedreht und kam nun parallel zum Grat. An Fliegen war nicht zu denken, so dass gegen 11.00 Uhr die Siegerehrung angesetzt wurde. Damit änderte sich an der Platzierung nichts mehr und die beiden Österreicher Stefan Hölbfer und Bernhard Pomberger konnten Platz 1 und 2 vor mir als Drittplatziertem belegen. Bemerkenswert ist noch, dass bei Christian Sperling im letzten Durchgang der Knoten platzte und er eine 41.8 rausliess. Das wird wohl noch ein exzellenter Pilot werden...

Ergebnisse als xls-file (32 kb), danke an Christian für das Eintippen. Oder die Originalliste als Bilder - Seite 1 (93 kb), Seite 2 (36 kb)

Hier die Bilder

Andreas, 12.06.02


Freestyler-Doppelsieg beim Osterwettbewerb F3F

Die beiden Berliner Hangfreaks Hans Hartmann und Frank DrogeAm 30.03.02 fand bei Hanstholm an der Nordspitze Dänemarks der Osterwettbewerb der Klasse F3F des dortigen Vereins mit internationaler Beteiligung statt. Auch Martin und ich ergriffen die Gelegenheit, die letzten Tage unserer vorlesungsfreien Zeit mit etwas "Fliegerurlaub" zu verbringen. Gemeinsam mit Frank Wiedemann reisten wir schon am Dienstag an und nutzten die Tage vor dem Wettbewerb zum Training.
Dies wurde durch den mal mehr, mal weniger starken, aber doch recht gleichmäßigen Süd- bis Südwestwind begünstigt, da für diese Windrichtung einige Hänge vorhanden sind und sich so die Menge der Modellflieger etwas verteilte.
Am Mittwoch waren wir noch am Südwesthang beim Hafen unter uns (mit ein paar Zagi-Fliegern), während am Donnerstag dann die Norweger auftauchten. Auch Klaus Untrieser (früherer Deutscher, jetzt Däne) war gekommen und nahm das geordnete Training in die Hand. Am Freitag veranstalteten die Combat-Flieger ihren Bewerb am Raehr-Hang, trotzdem war Volker und Frank der Hang zu voll. Da sie noch großes Trainingsdefizit verspürten, suchten wir wieder unsere Ruhe am Hafen. Ein bisschen Wendentraining war hier gut machbar.

Allerdings schlief gegen Abend der Wind fast ein und liess für den Sa auf nichts Gutes hoffen. Und wie erwartet hatte der Wind über Nacht dann auch auf SO gedreht und liess die Fahnen nur lasch im Wind baumeln. Ihrer Sache sicher hatten die Dänen aber den Angaben des Wetterberichtes zufolge die Strecke am Südhang bei der Trafostation aufgebaut, wo nun erstmal Warten angesagt war.
Bei der Anmeldung in Vigsoe hatte sich insbesondere Martin etwas darüber erschrocken, Jesper Jensen, den viking-race-Sieger von '98 hier zu sehen. Die langsam besser werdenden Bedingungen nutzten nun einige Piloten, um sich wieder ein sicheres Gefühl an den Steuerknüppeln zu verschaffen. Jesper liess mit seinem Caracho 3.1 auch schon einiges gucken.

Gegen halb zwölf konnte dann bei Windgeschwindigkeiten von ca. 6 m/s mit der Nullrunde begonnen werden. Damit glich der Beginn des Wettkampfes fast dem des Vorjahres. Nur war damals früh absolut kein Wind gewesen und es ging erst um zwölf los. Wir mussten uns zunächst an die recht lange Strecke gewöhnen, offensichtlich hatten wir vorher etwas zu kurze Schritte gemacht.
Erstaunlich war, dass pünktlich zum Ende der Nullrunde der Wind auf ca. 11 m/s auffrischte und auch während des gesamten Wettbewerbes so blieb. Als erster Starter im ersten Durchgang hatte ich nun das Problem der Ballastwahl und entschied mich, auf 900 g zu gehen. Eine gute Wahl, denn glücklicherweise zog gerade ein guter Bart durch die Strecke. So konnte ich gleich die Bestzeit des gesamten Bewerbes (45.17s) fliegen, was ich nicht erwartet hatte, ist es doch i.a. recht unangenehm, vorlegen zu müssen.

Martin dagegen war wohl noch zu aufgeregt angesichts der Konkurrenz und etwas überrascht von seinem schnellen ersten Vorbeiflug. Jedenfalls versaute er seinen ersten Durchgang durch drei Fast- und einen richtigen Verwender mit 57.81s aber gründlich. Der Wettbewerb ging dann durch die straffe Führung der Dänen zügig voran. Frank konnte sehr zufrieden mit sich sein, lag er doch mit Zeiten knapp im mittleren 50er-Bereich recht weit vorn. Später fiel seine Ellipse 2V aber wahrscheinlich einem gestorbenen Wölbklappen-Servo im Landeanflug zum Opfer, so dass er leider auf die 1er umsteigen musste. Volkers Wenden waren noch nicht knapp genug und er kam auch mit den wirbeligen Verhältnissen nicht so gut zurecht.
Vorjahressieger Knud Hebsgaard flog zwar sehr konstant (4x50.x s), aber im Mittel einen Tick zu langsam, so dass am Schluss nur Platz 4 herauskam. Dritter wurde Frank Droge mit seinem guten alten Spark V und sauberen Flügen. Hätte Helge Borchert nicht fast jeden Flug durch mindestens einen Verwender vermurxt, hätte man ihn auf jeden Fall weiter vorn in der Ergebnisliste wiedergefunden.
Bei Jesper lief es dann auch nicht mehr so gut. Im letzten Durchgang streifte er gar mit dem Randbogen den Hang, trudelte daraufhin etwas nach unten und konnte nicht einmal mehr oben landen.
Gegen 18.00 Uhr konnte dann der Wettkampf nach 6 geflogenen Runden beendet werden und man traf sich zur Siegerehrung wieder in Vigsoe.

Bemerkenswert war wieder der in den Wenden sehr weit hochgezogene Flugstil der Dänen (daher "Dänen-Wende"). Wenn man das richtig macht, gewinnt der Flieger wirklich deutlich an Fahrt und man ist trotz des gut 40% längeren Weges schneller, als mit herkömmlichen Wenden. Da spielt auf jeden Fall ein dynamischer Effekt mit hinein, deshalb funktioniert es auch nur bei höheren Windgeschwindigkeiten und besonders an kleinen Hängen. Es ist aber recht schwierig, die richtige Linie zu treffen.

Am Sonntag nutzten wir mit Helge noch die Gelegenheit, am Nordhang etwas DS zu betreiben. Helge war hier der Vorreiter und wir müssen sagen, er kann das wirklich gut. Wir konnten aus dem Handstart bei ziemlich schwachem Südwind (ca. 3-4 m/s) teilsweise ganz gute Geschwindigkeiten erreichen. Der Hammer war es aber natürlich nicht. Trotzdem gaben die wirklich knappen Kreise mit dem Randbogen manchmal nicht mehr als einen halben Meter über dem Boden schon mal wieder einen Kick. Seine gegenüber unseren Xtrem 3's etwas leichtere Mini-Ellipse war bei den schwachen Verhältnissen etwas im Vorteil.

Die Ergebnisse hier als Excel-file (63kb).
Hier ein paar Fotos.

Neu: Noch ein paar Bilder von Frank Wiedemann.


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